Anwendung und Herstellung von Kokusöl
Anwendung
Kokosöl bzw. Kokosfett ist das ideale, rein natürliche Pflanzenfett für die heiße Küche und den Wok. Kokosöl ist vielseitig einsetzbar. Seine natürliche Zusammensetzung macht es haltbar und sehr hitzestabil, was beim Braten, Backen und Frittieren mit Kokosöl auch die Entstehung von Transfettsäuren verhindert. Weil es nicht spritzt und nicht anbrennt, ist es das ideale Öl zum Braten, Backen und Frittieren.
Natives Kokosöl bringt einen milden Kokosduft und -geschmack an die Speisen und verfeinert vegetarische Gerichte ebenso wie kulinarische Leckerbissen mit Fleisch- und Fisch. Der milde, typisch nussige Geschmack des Kokosöls passt gut zu vielen kalten, warmen und heißen Speisen und lässt sie zu Highlights in der Küche werden.
Aber auch als Alternative zu Butter und Margarine ist Kokosöl eine gute Wahl, denn es enthält (wie alle pflanzlichen Öle und Fette) kaum Cholesterin und keine Trans-Fettsäuren. Wer den milden Kokosgeschmack mag, dem wird eine mit Kokosfett bestrichene Scheibe Brot vermutlich besser bekommen als mit Butter oder Schweineschmalz. Mit Vollkornbrot und einer Prise Salz ist die Kokos-Stulle der Renner bei jeder deftigen Brotzeit.
Entgiftung
Kokosöl hat eine entgiftende Wirkung auf den Körper und stellt ihm gleichzeitig Energie zur Verfügung. Eine beliebte Methode der Anwendung ist es, ein bis zwei Teelöffel Kokosöl sieben Mal am Tag über einen Zeitraum von ein bis sieben Tagen zu sich zu nehmen. Auf diese Weise wird der Körper effektiv unterstützt, sich von Giften, Verunreinigungen und Candida zu reinigen.
Erkältung und Halsschmerzen
Kokosöl hat antimikrobielle Eigenschaften, die Ihnen helfen können, sich von einer Erkältung zu erholen. Mischen Sie es mit warmem Tee und Honig, um ein schmerzlinderndes Mittel für den Hals zu erhalten.
Schnittverletzungen und Schürfwunden
Kokosöl kann als lokal anzuwendende Creme für gewöhnliche Schnitt- und Schürfwunden eingesetzt werden. Es schützt vor Infektionen und unterstützt die Haut in ihrem natürlichen Heilungsprozess. Es kann auch der Narbenbildung vorbeugen.
Schuppen
Tauchen Sie ihre Fingerspitzen in Kokosöl und massieren Sie es mehrmals wöchentlich in Ihre Kopfhaut ein. So erhalten Sie eine einfache, aber wirkungsvolle Anti-Schuppenkur. Dies ist eine effektive und trotzdem sehr sanfte Methode, die auch für kleine Kinder oder Babys mit Milchschorf geeignet ist.
Deodorant
Sie können Kokosöl ohne jegliche Zusätze als wirksames Deodorant benutzen. Sie können dem Öl auch etwas Backpulver oder Maisstärke hinzufügen, um einen anhaltenden Schutz gegen Geruchsbildung zu erhalten.
Haarspülung
Verteilen Sie etwas Kokosöl in Ihren Händen und tragen es auf Kopfhaut und Haare auf. Lassen Sie es einige Minuten einwirken, bevor Sie das Haar wie gewohnt waschen. Mit dieser Methode könenn Sie auf Haarspülungen verzichten.
Lippenpflege
Feuchtigkeitscremes für die Lippen sind oft voller chemischer Zusatzstoffe und natürliche Produkte sind oft teuer. Wenn sie eine Feuchtigkeitscreme für Ihre Lippen benötigen, probieren Sie es mit dem Kokosöl aus. Sie können hierzu das Öl einfach in einen handelsüblichen Behälter für Lippenpflegeprodukte füllen.
Make-Up-Entferner
Kokosöl ist ein sehr effektiver Make-Up-Entferner. Da das Öl auch ein vollkommen natürlicher Feuchtigkeitsspender ist, verursacht es weder ein Austrocknen der Haut, noch führt es zu Hautirritationen.
Hautpflege
Da Kokosöl feuchtigkeitsspendend, antimikrobiell und entzündungshemmend ist, ist es ein sehr gutes Mittel gegen alle Arten von Hautproblemen, angefangen bei Akne, über Ausschlag, Ekzemen, bis hin zu Neurodermitis. Auch zur Babypflege ist Kokosöl bestens geeignet.
Sonnenschutz
Kokosöl bietet einen effektiven und natürlichen Sonnenschutz, ohne Ihren Körper den giftigen Chemikalien und Metallen, die in konventionellen Sonnenschutzmitteln enthalten sind, auszusetzen. Kokosöl schützt vor freien Radikalen.
Zahncreme
Mischen Sie eine gleichgroße Menge an Kokosöl und reines Natron (Natriumhydrogencarbonat, z. B. Kaiser Natron), um eine rundum natürliche, fluoridfreie Zahnpasta zu erhalten. Für den frischen Geschmack geben Sie grüne Minze oder Pfefferminzöl mit Stevia hinzu. Lesen Sie mehr über gesunde Zahncreme hier.
Wie Sie sehen können, steckt in Kokosöl weitaus mehr, als man auf den ersten Blick erwartet!
Wie wird natives Kokosöl / Kokosfett hergestellt?
Natives Kokosöl wird nicht raffiniert, gebleicht oder desodoriert es behält die unveränderte natürliche Beschaffenheit und Reinheit der Kokosnuss, seinen typischen Duft und Geschmack. Deshalb wird natives Kokosöl auch Virgin Coconut Oil (VCO) genannt.
Der für die hohe und naturreine Qualität des nativen Kokosöles bedeutendste Verfahrensschritt ist der der unmittelbaren Verarbeitung der vollreifen und erntefrischen Kokosnüsse! Erntefrische und vollreife Kokosnüsse enthalten immer noch einen Rest Kokoswasser, das beim Brechen und Öffnen der harten Nuss schale austritt und gern getrunken wird. Vom köstlich schmeckenden Kokoswasser hat sicher jeder schon einmal probiert der eine Kokosnuss geknackt hat. Sobald die harte Nussschale geöffnet ist, muss das weiße Kokosnussfleisch unverzüglich verarbeitet werden. Wir garantieren, dass unser natives Bio-Kokosöl sehr schonend aus vollreifen und erntefrischen Kokosnüssen (aus ökologischem Anbau / NATURLAND) hergestellt wird.
Im Verlauf des Verarbeitungsprozesses wird die äußere harte Schale der Kokosnuss vollständig entfernt und das Nussfleisch vorsichtig herausgelöst. Dies geschieht noch immer sehr sorgfältig per Handarbeit.
Das dünne, braune Häutchen, welches das weiße Kokosnussfleisch (Endosperm) umgibt, kann nun abgeschält werden oder aber auch verbleiben.
Wird es abgeschält, gehen damit leider auch viele Mineralstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe ( sogenannte natürliche Fettbegleitsoffe) verloren, die auf die Stabilität und den Geschmack des Kokosnussöles einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben. Vergleichbar ist das mit dem Schälen eines Apfels, in dessen Schale auch viele Vitalstoffe enthalten sind, auf die wir großen Wert legen.
Das dünne braune Häutchen, welches die Kokosnuss umgibt, ist also viel gehaltvoller als man allgemein vermutet, denn sie enthalten natürliche, polyphenolische Verbindungen mit einem hohen antioxidativen Potenzial.
Der nächste Verfahrensschritt bei der Verarbeitung vollreifer, erntefrischer Kokosnüsse ist die Zerkleinerung und rasche Trocknung des Kokosnussfleisches, sei es nun mit oder ohne das dünne, braune Häutchen, welches das Kokosnussfleisch umgibt.
Die Trocknung des frischen Kokosnussfleisches ist notwendig und unerlässlich, denn es enthält noch reichlich Wasser. Würde man die frischen Kokosnüsse ungetrocknet pressen, erhielte man einen Nussbrei aus Eiweiß, Zucker, Fett, Mineralstoffen und Wasser, wie man es als hierzulande als Kokosmilch aus Konservendosen kennt. Der Fettgehalt in dieser Kokosmilch ist sehr hoch (15 - 25%) und für den direkten Verzehr wenig bekömmlich. Man verwendet es zum Kochen oder gesüßt auch für Cocktails.
Das frische Kokosnussfleisch wird vor dem Trocknen zunächst zerkleinert. Hierzu werden ausschließlich rostfreie Schneidwerke aus Edelstahl eingesetzt. Dann geht es sofort, noch am selben Tag, ab in die Trocknung. Der Wassergehalt des Kokosnussfleisches wird in der Trocknungsanlage binnen weniger Stunden von auf <5% reduziert. Eine bestimmte Trocknungstemperatur sollte hierbei nicht unterschritten werden, denn das Kokosnussfleisch enthält natürliche Enzyme, sogenannte LIPASEN, die auch später noch im Kokosöl ihre zersetzende Wirkung entfalten können, wenn sie nicht durch kurze Erhitzung inaktiviert werden. Die Spaltung von Fetten durch Lipasen als unerwünschte Nebenwirkung ist in der Lebensmittelherstellung ein ernstes Problem. Besonders laurinsäurereiche Kokosfette unterliegen schnellem hydrolytischen Verderb. Die freigesetzten Fettsäuren werden durch ihren seifigen Geschmack auch in niedrigen Konzentrationen erkannt und als unangenehm empfunden. Der dadurch verursachte Verderb von Produkten macht sich vor allem bei Lagerung über längere Zeiträume bemerkbar.
Ein optimal geführter Trocknungsprozess vor der Pressung des Kokosöles spielt also eine tragende Rolle für die Haltbarkeit und die Qualität des nativen Kokosöles. Die Trocknungstemperaturen sollten mindestens im Bereich von 60°- 80°C liegen, da sonst die Lipasen nicht nachhaltig inaktiviert werden. Bei niedrigeren Temperaturen würde der Trocknungsprozess viel zu lange dauern (mindestens 3 Tage oder länger), ähnlich wie bei Kopra. Der rasche Trocknungsprozess ist bei der Herstellung von nativem Kokosöl also unvermeidbar.
Die Nussschalen der Kokosnüsse werden übrigens zur Erzeugung einer abgasfreien Heißluft für die Trocknung der Kokosnüsse verwendet. Im Gegensatz zur Trocknung von Kopra kommen hier die Rauchgase nicht in Berührung mit dem Kokosnussfleisch. Die polyaromatischen Kohlenwasserstoffe bleiben draußen und ziehen durch den Schornstein ab.
Bei der sich nun anschließenden Pressung der getrockneten Kokosnussraspeln spielt die Presstechnik eine entscheidende Rolle. Sogenannte Spindel- oder Schneckenpressen sind weit verbreitet und unterscheiden sich durch ihre Baugröße und in ihrem Durchsatzvermögen. Getrocknete Kokosraspeln sind reich an Ballaststoffen (ca. 20%) und verursachen hohe Reibungswärme bei der Verarbeitung in einer Ölpresse. Durch rotierende Bewegung und hohen Druck (bis 100 bar) wird das Kokosöl kontinuierlich aus den Kokosraspeln herausgequetscht. Kleine Pressen mit geringem Durchsatz (weniger als 10 kg/h) verursachen weniger Reibungswärme als größere Pressen. Bei großen Pressen können die Temperaturen schnell Presstemperaturen von 100°C überschreiten. Bei diesen hohen Temperaturen treten dann an den entölten Presskuchen oberflächliche Verbrennungen auf, den typischen Braunverfärbungen (durch Karamelisierung der Zucker und durch die sogenannte Maillard-Reaktion) führen. Werden diese fettreduzierten Presskuchen dann zu Kokosmehl vermahlen, weisen diese Kokosmehle häufig eine gelb-bräunliche Färbung auf.